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1310. Februar 7. o. O.

VI id. Febr.

Ritter Hermann genannt de Eychelburne, verkauft dem Sifrid, Fleischer in Neisse, und dessen Nachfolgern (sequacibus) 18 flämische Hufen von Aeckern und Gebüsch in seinem Dorfe Glupengov (Glumpinglau), um es nach deutschem Rechte auszusetzen, die Hufe zu 7 M., wovon er selbst ex parte locacionis 3 Hufen frei von allen Lasten und Diensten haben soll. Bei einer nachmaligen Ausmessung des ganzen Dorfes Glumpinglau haben sich dann 2 Hufen über die 36 ergeben, und auch diese beiden (Ueberschar) hat Sifrid für je 7 M. käuflich erworben. Der Letztere soll zugleich ex parte locacionis die Scholtisei im ganzen Dorfe haben und den dritten Pfennig vom Gerichte, desgleichen eine freie Schenke, eine Brot-und Fleischbank, ferner eine halbe Mark Zins vom Neisseflusse und schliesslich das ausschliessliche Recht Schaafe zu halten. Die Einwohner sollen nach Ablauf von 3 Freijahren anstatt aller Dienste jährlich 3 Vierdunge (von der Hufe) an den Aussteller zahlen, wovon dieser jährlich 2 1/2 M. an die Kirche zu Ottmachau am Tage S. Nicolai entrichten wird. Der Aussteller wird nur dreimal im Jahre hier Gericht halten, sonst hat Alles vor Sifrid zu Recht zu stehen.

Z.: Ritter Hermann de Crependorf (vgl. Cod. dipl. Siles. XIV, 14 Anm. 169), Heinrich advocatus Vogt, Martin Schulz v. Gerhardi villa (Giersdorf), Richwin Schulz v. Nova villa (Neundorf), Eccehard der Junge Schulz v. Beudewini villa (Bösdorf), Vullesuzelo (Fullschlissel), Ulrich Bruder des Merclin, (beide) Bürger v. Neisse.


Aus dem Or. mit dem Siegel des Ausstellers an Pergamentstreifen im Pfarrarchiv zu Neisse abgedr. bei Tzschoppe und Stenzel Urkundensamml. 483.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.